Erfolgsgeschichten: Dorfladen Otersen w.V.

Nachtrag Jan 2020: Große Initiative für lokale Läden hauptsächlich mit den jeweiligen regionalen Produkten:
„Zwei Frauen bringen den Tante-Emma-Laden in französische Dörfer zurück“ NZZ 5.1.2020

Gesamtinvestitionen seit 2016 4.5 Millionen Euro
hier gehr es zum Artikel Neue Züricher Zeitung

und weiter zum Dorfladen Otersen, die aus lokalen Mitteln heraus handeln …

Von der TU Hamburg aus gehe ich zur Mittagspause gerne in den Bioladen „Bioinsel“ , wo der Inhaber Thomas Jörck hunderte von Kunden mit Namen kennt. Er hat als engagierter Bio-aktiver den Kritischen Agrarbericht 2019 ausliegen. Heute las ich einen Artikel über den Dorfladen in Otersen. Das liegt mitten zwischen Verden, Nienburg und Walsrode, ganz grob zwischen Bremen und Hannover. An der Lage erkennt man die besondere Notwendigkeit und einen Standortvorteil: Alle Städte sind ein ganzes Stück weit weg. Im Bericht des Dorfladen-Vorreiters und Bundesvorsitzenden Günter Lühning (hier kostenlos herunterladen) aus Otersen zu „Dorfläden in Bürgerhand“ erläutert er den erfolgreichen Weg zur Versorgung vor Ort und der Schaffung eines sozialen Treffpunktes in Otersen, Niedersachsen. www.dorfladen-otersen.de

Der Unterhalt eines Ladens durch viele Unterstützer, durch gute Beratung und auch durch den Spaß am gemeinsamer Aktivität können auch in kleineren Dörfern Läden erhalten oder geschaffen werden. Herr Lühning berichtet auch vom schmalen Grat zwischen roten Zahlen und der Möglichkeit Rücklagen zu bilden. Dabei spielt die Multifunktionalität eine große Rolle, so dass auch ein Café mit eigenen Produkten entstehen kann. Paketannahmestationen sind sinnvoll. Aus meiner Sicht gehört dann natürlich auch das Angebot von lokalen Gartenbauern und weiteren Kleinbetriebe dazu. In Otersen verfolgt man eine Zwei-Produktlinien-Politik: Zusammenarbeit mit einem Discounter mit Lieferungen zwei mal die Woche und einer Eigenmarke, die auch lokale Biobetriebe umfasst.

Mir war nicht wirklich bewusst, wie viel Verkehr durch das Einkaufen in immer entfernteren Läden entstanden ist und das dieser immer noch weiter wächst. Das bringt auf dem Land immense Kosten, Umweltschäden und Verlust von Ruhe und Zeit für sich selber mit sich. Wenn durch den Dorfladen auch noch einige Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen, kann auch das Pendeln etwas weniger werden.

Der Dorfladen-Verein kann Gründungsinitiativen kompetent unterstützen, Herr Lühning rät zum wirtschaftlichen Verein w.V., da für Genossenschaften sehr hohe Prüfgebühren anfallen und bei der eher geringen Größenordnung eher nicht zu tragen sind. Es wird eine sinnvolle Rechtsform für Kleinbetriebe in Deutschland angemahnt. Neben den Dorfläden mit einem echten Vollsortiment wie in Otersen gibt es in manchen Dörfern auch Bestell-Läden, die wahrscheinlich in einem noch kleinerem Maßstab funktionieren können.

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