Ruin durch Düngerverknappung? Regenerative Landwirtschaft ist der Ausweg.

Landwirtschaft am Scheideweg: Ruin durch Düngerverknappung oder schneller Umstieg auf Regenerative Landwirtschaft

Es gibt eine immer dramatischer Verknappung an Mineraldünger, was für die agro-chemische Landwirtschaft existenzbedrohend ist. Zum Glück sind jetzt die Erkenntnisse von Dr. David Johnson von der New Mexico State University (Johnson-Su-Kompost) bekannt. Man kann dabei mit 1 kg in 100 Litern Wasser einen Hektar Gelände so animp fen (am besten Fußdüngung beim drillen / säen), so dass man sofort ganz auf Mineraldünger und riesige Kompostmengen verzichten kann. Da wasserlösliche Mineraldünger viel Bodenorganismen schädigen, schützt man dann mit dem „Verzicht“ genau das Bodenleben.

Johnson hat auf großen schwer geschädigten agro-chemischen Flächen auf Vergleichsschlägen von etlichen Hektar gezeigt: Schon im ersten Jahr kann es bei vielfältigen Bodenpilzen besonders an den Wurzeln trotzdem/deswegen  ähnliche Erträge geben. Bei Verzicht auf Pflügen (spart Arbeit und Diesel) ergeben sich langfristig immer bessere produktive Boden-Pflanzen-Synergien mit schneller Bodenregeneration. Die Natur ist immens produktiv ohne jede Mineraldüngerzugabe. Inzwischen kann jeder interessierte Betrieb auf viel Erfahrung von Pionieren zurückgreifen. Die Anwendung im eigenen Betrieb mit den Bedingungen, Wetter und gewähltem Anbau ist allerdings es eine echte Kunst. Lokale Forschungskreise mit Nachbarbetrieben sind empfehlenswert.

Wer noch keinen Johson-Su-Kompost (ein Jahr ohne Störung, passive Luftzufuhr durch gelochte Rohre alle 25cm) oder Kompost-Tee (immenses Wissen von Dr. Ilaine Ingham, die mit David Johnson zusammenarbeitet) hat: Guter Kuhmist kann auch zum animp fen genommen werden, notfalls kann man Kuhgülle mit Sägespänen kompostieren. Das Sammeln von kleinen Mengen guten Bodens in der Umgebung kann auch eine animp fmischung ergeben (Siehe den Gartenring-Artikel über Dan Kittredge)

Das Wissen um das Bodenleben wird auch in Deutschland (besonders Süddeutschlad), Schweiz (sehr aktiv) und bisher weniger in Österreich immer mehr angewendet. Der Begriff „Regenerative Landwirtschaft“ prägt sich ein. Hier ist mein Vortrag in YouTube: (leider knallen die jetzt auch ungefragt Werbung rein, wo ich nichts für bekomme): https://youtu.be/K5XhQTzZmyQ
Die Erfahrungen in den USA zeigen, dass selbst in kaputten Böden damit ohne wesentliche Ertragseinbußen mehr Einkommen generiert werden kann. Vermiedene Ausgaben machen die Betriebe wieder rentabel.Das ganze ist von den Prinzipien einfach, aber die konkrete Umsetzung erfordert den Aufbau von Erfahrung.

Das breite Bodenleben besonders mit den immens vielen Bodenpilzen kann Nährstoffe aktivieren. Viele Böden haben Phosphat für Jahrhunderte, das aber bei agro-chemischer Bewirtschaftung kaum aktiviert wird. Bodenpilze kommen auch in die Tiefe. Man kann auch zumindest teilweise Hülsenfrüchte anbauen, um ohne Stickstoffdüngung klarzukommen. Es sollte mit guter Bodenbiologie aber auch ohne gehen – viele Organismen könnend das wenn auch genügend Spurenelemente da sind. Molybdän ist zur Stickstoffbindung aus der Luft zwingend erforderlich und das Bodenleben kann es liefern.

Zugleich sehen wir, wie wichtig jetzt Agroforstsysteme werden, gerade die mit Lebensmittelproduktion. Dynamischen Agroforst macht Naturefund.

Bitte leitet diese Information an Bauern weiter! Die Interessengemeinschaft gesunder Boden in Regensburg ist seit langem Aktiv. Unsere Wasserwirtschaft kann solche Umstellungen unterstützen und die IG und wir dabei beraten gerne. Einfach ein email mit konkretem Betreff an mich unter ro@tuhh.de

Ich mache Vorlesungen und halte viele Vorträge zu Regenerativer Landwirtschaft. und wir müssen jetzt aktiv werden um unabhängig von energiezehrenden, teuren und zugleich Wasser- und Boden schädigenden Praktiken zu werden. Es geht auch um die Vermeidung von verheerender Lebensmittelverknappung, die sich gerade global abzeichnet.

Bio-Landwirtschaft ist bei Mineraldüngerverknappung im Vorteil; leider Pflügen sehr viele noch und können so zu keinem wirklich gutem Bodenaufbau kommen. Leider hat die Biolandwirschaft bei weitem keine Saatgutsouveränität. Zum Glück sind viele Samenfeste Sorten vorhanden/entwickelt.

Werden Sie aktiv, so wie Sie können und mit dem, was Sie gerne tun! Aber ja, die hier lesen sind eh schon aktiv? Laden Sie doch mal ein paar Leute ein, mitzumachen! Mit Freunden und mit Freude, in Bescheidenheit, Offenheit für Neues und mit dem Wissen, was ist.

Ralf Otterpohl

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