Zu viele Menschen auf der Erde?

Der Klimawandel wird durch die zweckdienliche selektive Betrachtung weniger Teilaspekte massiv verharmlost. Verlust an Klima-Ausgleich  geschieht wesentlich durch die globale großflächige Bodenzerstörung durch Pflug, Biozide, Fehlbeweidung und Abholzung. Dabei droht ein Totalkollaps der Wasserkreisläufe bis hin zu einem Wüstenplaneten. Dort kann kaum noch jemand leben, einige Millionen Menschen hätten es schon schwer. Doch trotz des Versagens der Politik geht es gut weiter, die Landwirtschaft geht selber voran, mit 20 Jahren Vorsprung in Nordamerika:

Durch Regenerative Landwirtschaft, Portionsbeweidung statt Stallhaltung, Agroforste mit Nahrungsproduktion und Waldgärten gehen Versorgung der Menschen und Bodenaufbau – dauerhafte Planzendecke und maximaler Kimaausgleich Hand in Hand. Überbevölkerung ist dann regional problematisch bzw. anzupassen, aber nicht global. Wie ist die Lage dann, wenn Mensch und die weitere Natur gut kooperieren? Wie steht es heute?

Die FAO-Statistik gibt folgende Zahlen für Rinder/Kühe und Schweine. In 2017 wurden weltweit jeweils etwa 1,5 Milliarden Kühe und Schweine geschlachtet[1]. Ich schätze mal, dass der Nahrungsbedarf von Schweinen sieben Mal, bei einer Kuh vierzehn Mal so hoch wie der des Menschen ist. Wenn man die mittlere Lebenszeit bei Schweinen mit traurigen 6 Monaten und bei den Kühen von 3 Jahren ansetzt, kommt man zu einer Abschätzung der Anzahl Tiere. Diese Anzahl von Tieren entspräche in etwa 70 Milliarden Menschen.

Außer den Weizengras-Smoothern essen wenige Menschen Gras, na klar. Allerdings fressen in der industriellen Tierhaltung sehr viele der Tiere ungefragt Futter, das auch als Menschen-Nahrung taugt.  Die vielen anderen Tiere wie Hühner und Truthahn und Zuchtfische zähle ich schon gar nicht mit. Also, wenn das nächste Mal der Langzeit-Mythos „zu viele Menschen“ wiedergekäut wird, können wir einfach mal herzlich lachen! Es wäre eh genug für alle da, auch für viel mehr Menschen auf unserem freigiebigen Planeten. Ein Grund zum feiern!

Wenn jetzt Holland alle Menschen der Welt zur Party einladen würde und alle kommen würden, hätte noch jeder über 2 m² Platz. Genug Raum um ein Sektglas zu halten – ich sehe aber leichte Problem bei der Ver- und Entsorgung, trotz all der Gewächshäuser im Land. Wenn Holland subtropisch wäre, könnte aber wahrscheinlich für einige Zeit die Party mit frischen Blättern von Moringa-Bäumen für wenige Cent pro Kilo versorgt werden. Es ist eine sonderbare Vorstellung, dass auf dem Rest der Welt bei der Party keine Menschen mehr wären.

Beim Erhalt und Wiederaufbau zerstörter Böden mit Dauerbewuchs gibt es global keinerlei Wasser- und Lebensmittelknappheit. Das ist eine gute Nachricht! Das heißt aber nicht, dass eine immer weiter steigende Bevölkerungszahl sinnvoll ist. Die Regionen müssen sich kleinräumig an die jeweiligen natürlichen Bedingungen anpassen, etliche sind sehr stark überbevölkert. Es gibt aber eben keinen Anlass für Panik, sondern es braucht Politik für die Menschen statt für „die Märkte“ und ihre Lobbyisten-Heerscharen. Es können in entspanntem Zusammenwirken mit der Natur sehr viel mehr Menschen in Fülle leben, so dass sie nicht aus Not viele Kinder haben wollen. Und dazu gibt es eine Vielfalt sinnstiftender, produktiver Tätigkeiten für Milliarden von Menschen.

Natürlich geht das alles nicht auf, wenn die Vegetation und die Böden weiter zerstört werden. Die noch laufende Klimazerstörung ist bei Austrocknung von Regionen selbstverstärkend. Die Verharmlosung des Klimawandels durch die Ablenkung auf einen Nebenaspekt[2] – das bekannte lebenswichtige Spurengas – lässt die industrielle Landwirtschaft mit Pflug und Bioziden trotz der Vernichtung der Menschheit weiterlaufen. Das fehlende Wasser auf einem Wüstenplaneten führt dazu, dass kein Schwein und kein Mensch mehr auf der Erde leben könnte. Kamele würden noch ein paar Wochen bleiben.

[1] www.fao.org/faostat/en/#data/QA

[2] Genial: Die Ablenkungsmaschine bringt hunderte Milliarden

2 Gedanken zu „Zu viele Menschen auf der Erde?“

  1. Moin , Moin
    Ihr Vortrag hat mir gut gefallen ! Ich habe vier Hecktar gutes Ackerland zur Verfügung , hatte bislang immer verpachtet . Gibt es Gleichgesinnte in meinem Umfeld ? Standort : 24214 Neudorf-Bornstein . Auch ein grösseres Gewächshaus würde mir gefallen . Mein Ziel : Eigenversorgung .
    Gruss Heino Brunkert

    Wird verschoben in Netzwerk Gartenring unter „Biete Land, Suche MitmacherInnen“

    1. Moin!
      Danke für die Rückmeldung! Ich setze das in „Netztwerk Gartenring“ und hoffe, dass sich passende Menschen finden. Aktuell sind sehr viele auf der Suche und es lässt sich schnell herausfinden, wer auch anpacken will und kann.
      Ralf Otterpohl

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